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Infos zum Artikel
Autor: |
Werner Bauer |
Datum: |
21.12.2007 |
Views: |
6576 |
Bewertung
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Bewertung des Artikels Durchschnittlich 1 von 5 bei 1 Bewertung(en) |
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Literatur und Zauberer |
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Die negative Betrachtung der Zauberer in der Geschichte des christianisierten Abendlandes ist bekannt. Besonders in den Märchen hatten sie die Rolle der klassischen Antagonisten inne. Erst als sich in der romantischen Bewegung eine positive Rückbesinnung eines - wenn auch verklärten - Mittelalters und dessen Kultur ergab, wurde die literarische Qualität des Zauberers eine andere. Besondere Erwähnung findet hier die Figur des Merlin, der dem Waisenjungen Artus als Berater dient und ihn in diesem Sinne auf seinen abenteuerlichen Frühreisen begleitet. Die Darstellung des Merlin als älteren Herren mit weißem langen Bart hat die Literatur entscheidend geprägt. So ist z.B. der allseits bekannte Gandalf aus dem Tolkien-Zyklus "Herr der Ringe" direkt von Merlin inspiriert. Symptomatisch für den literarischen Zauberer ist seine Bildung und sein Verständnis auf eine befremdliche Technik, welche ihn im Vergleich zu seinen Mitmenschen in die Außenseiterrolle drängt. Dass er sich der Natur und ihren Kräften eher verbunden fühlt als den Mitmenschen zeigt nur ein weiteres Merkmal des Fremden, das den Zauberer umgibt. Trotz allem fühlen sich auch heute noch viele Menschen der Figur des Zauberers verbunden, weil er mit ihnen die Ablehnung der Technik teilt als auch das Bedürfnis nach Spiritualität befriedigt. Durch die phantastische Literatur des 20. Jahrhundert ist der Zauberer schlussendlich aus dem Bannkreis des Bösen entkommen. Alle populären Zauberergestalten sind freundliche, sympathische Männer. Man darf gespannt sein, wann diese Darstellung wieder einer Form weicht, in welcher der Zauberer wieder als Antagonist fungiert.
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