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Autor: Patrick Berger
Datum: 16.02.2010
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Das Tagesgeld Konto – geschichtliche Entwicklung

Beim Tagesgeld Konto handelt es sich um eine relativ junge Kontoart: So spielten diese Konten bis in die 90er-Jahre im deutschen Raume keine besonders große Rolle. Die meisten deutschen Bürger bevorzugten in der Regel das gewöhnliche Sparbuch. Die stand auch damit im Zusammenhang, dass die Zinssätze bei einem Tagesgeld Konto so niedrig waren, dass sie für private Bankkunden keinerlei Reiz darstellten, vom geliebten Sparbuch auf ein Tagesgeld Konto zu wechseln. So wählten zunächst vor allem Unternehmen diese Art von Konto: Schließlich spricht eine tägliche Verfügbarkeit eben doch für sich; außerdem waren Unternehmen eher geneigt, niedrige Zinsen im Tausch gegen tägliche Verfügbarkeit zu akzeptieren: Liquide sein ist wichtig.

Im Jahr 2000 änderte sich die Lage etwas: Es herrschte plötzlich ein regelrechter Boom in Bezug auf das Tagesgeld Konto. Der Grund dafür war der Börsencrash, der viele private Kunden vor dem Kauf weiterer Aktien zurückschrecken ließ. Zugleich entstand ein erhöhtes Sicherheitsdenken, das viele Bankkunden zunächst wieder zum bewährten Sparbuch zurückführte. Doch auch diese konnten nicht mehr mit hohen Zinsen locken – auch eine Folge des Börsencrashs. So fingen die Banken in Deutschland an, verstärkt Werbung für Fonds zu betreiben – in der Hoffnung, Aktionäre sozusagen wieder anzulocken. Derartige Kampagnen erzielten allerdings wenig Erfolg. Sicherheitsdenken war bei Entscheidungen in Bezug auf Anlagemöglichkeiten vorherrschend – das wirkte sich in weiterer Folge natürlich positiv auf das Tagesgeld Konto aus. So entstand 2000 eine neue Bank: First-e. Es war die erste Internetbank in Europa, mit Hauptsitz in Dublin. Sie hatten ein einiges Angebot im Portfolio: das Tagesgeld Konto. Es lockte vor allem mit einem hohen Zinssatz: 6 Prozent p.a. – das war beträchtlich mehr als der Durchschnitt zu bieten hatte. So nahmen manche Anleger diese Variante für sich in Anspruch. Da eine Bank jedoch mit solch einem Konto nichts verdient, musste sie höhere Renditen mit anderen Produkten generieren: Allerdings gelang dies First-e nicht – die Bank musste 2001 bereits geschlossen werden, die Bankkunden bekamen ihr Geld jedoch zurück. Dennoch konnte sich das Tagesgeldkonto am Markt etablieren und hat bis heute Bestand.
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