Briefkästen sind keine Erfindung der Neuzeit, aber den Briefkasten wie wir ihn heute kennen, gibt es erst seit gut 250 Jahren.
Die ersten bekannten Briefkästen waren Steine. Das klingt vielleicht ein bisschen komisch, aber es war Seeleute die diese Form wählten, um Briefe zu verschicken. Immer wenn ein Schiff auf einer weiten Fahrt unterwegs Trinkwasser aufnehmen musste, dann wählten die Seeleute auf einer Insel einen markanten Stein und legten darunter ihre Post an die Familie zu Hause. Wenn ein anderes Schiff in die Gegenrichtung, also Richtung Heimathafen fuhr und ebenfalls Trinkwasser auf dieser Insel aufnehmen musste, dann wurden die Briefe mitgenommen. Die Methode mag ein wenig primitiv gewesen sein, aber sie funktionierte.
Die ersten Briefkästen in Deutschland gab es schon 1590 in Hamburg und zwar in einem so genannten Posthaus. Für die reitenden Boten wurden in diesem Posthaus kleine Briefkästen angebracht, die es ihnen leicht machten, die Post richtig zuzuordnen und an die richtige Adresse weiter zu leiten. In Paris gab es 1653 die ersten privaten Briefkästen. Pro Straße gab es 15 Briefkästen, in die die Post der Bewohner eingeworfen wurde. Mit der Besetzung des Rheinlands durch die Franzosen kamen die ersten Privatbriefkästen auch nach Deutschland. Die Franzosen nummerierten nicht nur die Häuser, sondern sorgten auch dafür, dass jede Hausgemeinschaft einen Briefkasten bekam. In Bayern und Baden-Württemberg gab es 1845 einfache Briefkästen und 1871 hatten die Briefkästen auch einen Schlitz. Aber erst mit der Erfindung der Briefmarke wurde der Briefkasten für jeden Hausbewohner richtig populär. Seitdem gibt es die Briefkästen, wie wir sie bis zum heutigen Tag kennen.
|
