„Interkulturelle Kompetenz“ beschreibt ein umfassendes Verständnis und Sensibilität gegenüber Unterschieden zwischen Menschen verschiedener Kulturen sowie die Fähigkeit, mit diesem Wissen umgehen zu können und sich so in verschiedenen Kulturen adäquat zu verhalten. Damit ist nicht gemeint, das Verhalten der Menschen der Zielkultur zu kopieren, sein eigenes gewohntes Verhalten aufzugeben und sich völlig zu assimilieren, sondern vielmehr, dass man in der Lage ist, Eigenschaften seiner eigenen kulturellen Umgebung erfolgreich mit Eigenschaften der Zielkultur zu kombinieren und so eine erfolgreiche Integration innerhalb des Ziellandes herzustellen
Auch im Bereich firmeninterner Kommunikation ist die Kenntnis und Berücksichtigung kultureller Unterschiede unerlässlich. Im Rahmen verschiedener Studien wurden so genannte Kulturstandards herausgearbeitet, die das Verhalten von Gruppen bestimmen können. In Deutschland wären dies zum Beispiel: Sachorientierung, Wertschätzung von Strukturen und Regeln, Zeitplanung, Trennung von Persönlichkeits- und Lebensbereichen, schwacher Kontext als Kommunikationsstil, sowie Individualismus. Eine Gegenüberstellung deutscher und beispielweise indonesischer Kulturstandards macht die Notwendigkeit interkultureller Trainings deutlich. Ist in Deutschland das Streben nach Individualismus bezeichnend, in Indonesien jedoch die Gruppenorientierung, lässt sich bereits an diesem Punkt auf unterschiedliche Arbeitsweisen schließen. Diese können unberücksichtigt zu erheblichen Schwierigkeiten im Arbeitsprozess führen. Es ist wichtig, sich diese Unterschiede bewusst zu machen, um dementsprechend handeln zu können und so die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu schaffen.
Ein weiteres Beispiel für ein mögliches Hindernis in Bezug auf die erfolgreiche firmeninterne Kommunikation multinationaler Unternehmen sind die so genannten Verhaltensnormen. Besitzen diese den Anspruch einer globalen Gültigkeit und werden nationale Unterschiede nicht berücksichtigt, führt dies zu einer wenig produktiven Arbeitsatmosphäre. Fordert das Unternehmen etwa ein Alkoholverbot am Arbeitsplatz, so stößt dies in Frankreich, wo ein Glas Wein zum Mittagessen eine eigene Tradition darstellt, auf Widerstand. Ein Bereich, in dem häufig interkulturelle Missverständnisse entstehen, ist der Tourismus, in dem das Thema interkulturelle Kompetenz an Wichtigkeit zunimmt: Hier unterstützt interkulturelles Training Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie auch Touristen.
|