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Autor: Andreas Reer
Datum: 22.12.2006
Views: 2238
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Zeitarbeit — kein neues Phänomen

Die durchschnittliche Zahl von ZeitarbeitnehmerInnen pro Jahr ist zwischen den Jahren 2003 und 2005 um 114.000 auf insgesamt 444.000 Arbeitnehmer gestiegen. So steht es im Forschungsbericht „Die Wirksamkeit moderner Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“, der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) am 20. Dezember 2006 veröffentlicht wurde. Eine ganz neue Erfindung sind Zeitarbeitsfirmen nicht; es scheint jedoch, als kämen sie in Deutschland erst in letzter Zeit wirklich zur Geltung.

Die Geschichte der Zeitarbeit beginnt in den USA. Hier entstand im Jahr 1948 bei den beiden Juristen Aaron Scheinfeld und Elmer Winter kurzfristig Bedarf nach Arbeitskraft, der nicht befriedigend gedeckt werden konnte. Also dachten die beiden Herren nach und gründeten das erste Zeitarbeitsunternehmen. Ihre Idee wurde erst Anfang der 60er Jahre auch nach Deutschland getragen, als ein schweizerisches Unternehmen eine Filiale in Hamburg eröffnete. Die anfangs auf drei Monate beschränkte Höchsteinsatzdauer von Mitarbeitern der Zeitarbeit bei Kunden der Zeitarbeitsfirmen wurde seither schrittweise erhöht: 1985 auf sechs Monate, 1994 auf neun Monate, 1997 auf zwölf und 2002 auf 24 Monate, bevor die Höchsteinsatzdauer 2004 schließlich völlig fallen gelassen wurde. Neben vielen großen Zeitarbeitsfirmen, die in verschiedenen Bereichen des Arbeitsmarktes tätig werden, etwa MitarbeiterInnen für den kaufmännischen und den gewerblichen Sektor einstellen, existieren auch spezialisierte Unternehmen: Sie bieten Zeitarbeit für ganz spezielle Nischen des Arbeitsmarktes, beispielsweise für den medizinischen Bereich oder für die Medien. Hier können Kundenanfragen nach speziell ausgebildeten Fachkräften besonders häufig dazu führen, dass kurzfristig Bedarf nach passenden Arbeitnehmern entsteht. Auch in diesen Fällen nutzen Zeitarbeitsfirmen die Bewerberdatenbank von Onlinejobbörsen, weshalb sich ein Eintrag dort für Arbeitssuchende lohnen könnte. Eine Sonderform der Zeitarbeit sind die seit Herbst 2003 existierenden Personal Service Agenturen, kurz PSA genannt. Sie werden von den Arbeitsagenturen getragen und sollen die bei ihnen Beschäftigten über das Instrument Zeitarbeit mittelfristig in ein nicht durch Zeitarbeit bestimmtes Arbeitsverhältnis vermitteln. Anders als bei den Jobs privater Zeitarbeitsfirmen sind Jobs bei den PSA also niemals auf längere Dauer angelegt, sondern sollen nur dem Übergang dienen.

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