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Autor: Peter Zickenrott
Datum: 06.04.2010
Views: 2120
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Ausmusterungs-Experte Peter Zickenrott

Ausmusterung mit Peter Zickenrott

Ausmusterungsberater Peter Zickenrott aus Waldshut kennt alle Tricks. Jetzt verrät er Beschwerden, die Ausmusterung bedeuten - und welche, die zu nichts führen:

1. Orthopädische Mängel:

Ein Bein ist mehr als drei Zentimeter kürzer als das andere? Die klare Untauglichkeit. Problem: Entweder ist es so oder nicht. Das ist alles klar definiert und nachvollziehbar.
"Jammern und Gefälligkeitsatteste helfen auch nicht weiter, der Doktor kann alles untersuchen und röntgen."

2. Allergien oder Asthma

Ihr Argument: Pollenallergie. Die Antwort: Wehrdienst auf Raten. Einberufung in der pollenfreien Zeit (Oktober), Entlassung im März, erneute Einberufung im Herbst. Alternative: chronisches Asthma. Das Beste wäre eine Nahrungsmittel-Allergie, z.B. gegen Sellerie und Nüsse. Vortäuschen ist aber schwer: Es gibt Allergietests.

3. Schlecht sehen oder schlecht hören

Da wird geschummelt, was das Zeug hält. Aber: "7 Dioptrien sollten es schon sein, wenn es hinhauen soll." Und mogeln beim Hör-Test? "Einige denken, dass sie als schwerhörig eingestuft werden, wenn sie die Taste spät drücken. Nur gibt es fast keine Fälle, in denen man in allen Frequenzen unzureichend hört. Zu meist ist bloß ein gewisser Bereich betroffen." Ist der Musterungsarzt im Zweifel wiederholt er schlichtweg den Test: Keiner kann sich merken, bei was für einer Frequenz er die Taste absichtlich später gedrückt hat. Erschwerend kommt hinzu, dass der Arzt die Abfolge der Töne beliebig verändern kann. Ergebnis: komplett voneinander abweichende Auswertungskurven, die das Audiometrie-Gerät ausspuckt. Erwischt!

4. Bettnässer

Damit lassen sich schon seit Ewigkeiten Leute ausmustern. Allerdings gibt es keine andere Krankheit, mit der Sie so zielsicher dafür sorgen, dass beim Arzt alle Alarmleuchten aufleuchten. "Ohne Attest, dass Sie bereits zu Zeiten in Behandlung waren, als Wehrdienst noch kein Thema war, geht gar nichts." Höchstens aus Mitleid - aber wer will darauf schon vertrauen.

5. Ängste und Depressionen

Da liegt die echte Gelegenheit! "Jeder nimmt sich selbst anders wahr und kann diese Wahrnehmung seinen Ärzten schildern." Ist der kritische Facharzt überzeugt, kann er seine Überzeugung auch in einem Attest festhalten. Musterungsärzte geben häufig auf, denn sie wissen: Ein Gegenbeweis ist schwer möglich.

6. Zähne und Klammern

Wegen der Kosten galten Probleme mit den Zähnen früher als Geheim-Tipp. Sie sind aber kein Grund für eine Ausmusterung - es sei denn, Sie sind deshalb unfähig, Nahrung so aufzunehmen, dass sie nicht richtig verdaut werden kann oder entstellt. Eine Zahnklammer ist höchstens ein Grund für eine Zurückstellung. Es kommt quasi nur darauf an, wie lange Sie das Ding noch tragen.

Ausmusterung mit Peter Zickenrott.

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