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Autor: Felix Eckart
Datum: 16.12.2008
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Diskussionen um Flüssigkeitskontrollen

Über die Weihnachtsfeiertage werden die Flughäfen in Deutschland wieder besonders gut besucht sein. Ob Flüge ins Ausland, z.B. nach Paris, New York und Rom oder innerhalb Deutschlands – vor den Handgepäckkontrollen werden die Schlangen lang sein. Und sicherlich wird das Thema Flüssigkeitskontrollen heiß diskutiert werden.

Prägend für die Gesetzeseinführung im Jahr 2006 waren zwei Vorfälle. 2001 versuchte ein Brite vergeblich Zündstoff unter seinem Schuh zu zünden und 2006 hatte eine Gruppe von Islamisten versucht mit flüssigem Sprengstoff mehrere Flugzeuge in die Luft zu jagen. Damit wurde 2006 nicht nur das Gesetz zur „Beschränkung von Flüssigkeiten im Handgepäck“ verabschiedet, sondern auch ein 180-seitiges Handbuch, das die Kontrolle von Passagieren festlegt.

Fast immer scheint bei den Kontrollen aber nicht die Gefährlichkeit der Flüssigkeiten im Vordergrund zu stehen, sondern allein die Menge. So kommt es dann zu solchen Aktionen, dass eine Passagierin drei Gläser Honig abgeben musste oder ein empörter Russe eine Falsche Wodka auf einmal austrank, weil er diese nicht mit an Bord nehmen durfte. Damit war er per Gesetz dann zwar flugfähig, konnte allerdings seinen Flug aufgrund Unwohlseins trotzdem nicht antreten. Doch nicht nur die Passagiere ärgern sich über die Verordnung, auch das Personal. So durfte z.B. ein Pilot sein Taschenmesser nicht mit an Bord nehmen, woraufhin er wütend zu seiner Maschine ging, die Not-Axt aus dem Cockpit holte und sie dem Sicherheitskontrolleur auf den Tisch schlug. Der neuste Fall berichtet von einem Arzt, der zu einer Operation fliegen musste und die überlebenswichtige Flüssigkeit in Reagenzgläsern nicht mitnehmen durfte, weil diese die zulässige Menge überschritten. Daraufhin charterte sich der Arzt einen Privatjet für knapp 16.000 €, um trotzdem noch rechtzeitig bei der Patientin sein zu können. Die Fluggesellschaft erstattete ihm den nicht angetretenen Flugpreis.

Der EU-Abgeordnete Verkehrsexperte Georg Jarzembowski ist für die Abschaffung dieses Gesetzes und für die Einführung eines Hightech-Geräts, das durch die Dichte die Gefährlichkeit von Flüssigkeiten einschätzen kann. Damit will er den unsinnigen Aktionen, die sich derzeit an deutschen Flughäfen abspielen, ein Ende setzen. Wie es mit dem Gesetz weitergehen wird, wird sich in Zukunft entscheiden. Die mögliche Neueinführung wäre für 2010 geplant.

In naher Zukunft wird sich an den Gesetzen jedoch nichts ändern und so dürfen sich die Passagiere an den Flughäfen auf neue Diskussionen und Geschichten freuen.

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