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Autor: Bernhard Heß
Datum: 01.02.2008
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Altes Handwerk in Vorführung

In der heutigen Zeit ist fast niemand mehr übrig geblieben, der altes Handwerk ausübt und die Tradition bewahrt. In zunehmendem Maß übernehmen automatisierte Anlagen die Produktion in fast allen Bereichen, um Herstellungskosten zu optimieren und die Endpreise für Kunden möglichst attraktiv zu gestalten.
Das hat neben wachsenden Arbeitslosenzahlen und einer zunehmend kritischen Situation der Arbeitnehmer auch den zusätzlichen Effekt, dass alte Handwerkstechniken nach und nach vergessen werden.
In vergangenen Zeiten wurden diese Techniken von vielen Leuten beherrscht, die sich oft in der kälteren Jahreszeit der Anfertigung von Gebrauchsgegenständen des täglichen Bedarfs widmeten.
So wurden am Webstuhl die eigenen Bekleidungen hergestellt, die Böttcher fertigten neue Eimer und Fässer aus Holz, die Schmiede erneuerten die Fuhrwerke und die landwirtschaftlichen Geräte, die Töpfer modellierten neues Geschirr, Zimmermänner fertigten die Möbel und Schnitzer fertigen Ziergegenstände oder Springerle Model.
Durch die steigende Industrialisierung und die nachfolgende Spezialisierung konnten sich zu Anfang zwar aufblühende Handwerksbetriebe gründen, die aber durch die Modernisierung und den damit folgenden Umstieg auf automatisierte Maschinen dem dann folgenden Untergang geweiht waren.
Heutzutage kann sich fast niemand mehr solch mühselige Handarbeit leisten, deshalb ist es nicht verwunderlich, dass diese Techniken von fast niemandem mehr beherrscht werden. Nur wenige Kunsthandwerker präsentieren, meist bei speziellen Vorführungen auf Märkten und Messen einem interessierten Personenkreis, wie in vergangener Zeit die Dinge des täglichen Gebrauchs hergestellt wurden. Diese Vorführungen sind interessant und man bemerkt traurigerweise immer wieder, dass die meisten Leute der Moderne gar nicht mehr wissen, dass vor dem Kauf eines Produktes die Herstellung liegt. Um diese Wissenslücke auszumerzen, bilden sich vor solch traditionellen Vorführungen meist große Menschentrauben.
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