Letztes Jahr bin ich spontan Lastminute nach Spanien geflogen, um eine Freundin zu besuchen, die in Sevilla an der Universität ein Auslandssemester verbrachte. Als wir über den Campus schlenderten, hörten wir schon von Weitem Musik und Gesang. Wir näherten uns ihrem Ursprung und sahen wenig später eine Gruppe von jungen Männern, die alle offensichtlich traditionelle Kleidung trugen, Gitarre, eine Art Laute und Tamburin spielten. Dazu sangen sie Lieder.
Meine Freundin klärte mich auf, dass es sich bei diesen Leuten um so genannte Tunas handeln würde. Das seien Zusammenschlüsse von Studenten, die meist einer bestimmten Fakultät angehörten. Die Gründe, auf diese Weise zusammen zu kommen und zu musizieren, haben sich wohl im Laufe der Zeit gewandelt. Im Mittelalter haben sich die Studenten damit über die Runden gebracht, während ab dem 16. Jahrhundert eher die Damenwerbung im Mittelpunkt stand. Und heute? Heute sind die Tunas vorallem auf Spaß aus. Sei es, indem sie in Kneipen das Publikum mitreißen und sich den ein oder anderen Drink ausgeben lassen oder auch in andere Städte reisen, um neue Gegenden (und natürlich auch Frauen ;-)) kennenzulernen.
Die Chance, die schwarzgekleideten Gestalten während einem Spanien Urlaub in einer der größeren Städte anzutreffen, ist also recht groß. Einfach nur die Ohren spitzen! .
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