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Autor: Kirsten Katzenmayer
Datum: 02.10.2013
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Mitarbeitermotivation - Mitdenken statt Abarbeiten

Mitdenken statt Abarbeiten

Sie wollen Ihre Mitarbeiter zum Mitdenken anstatt Abarbeiten motivieren? Seien Sie versichert, die meisten Ihrer Mitarbeiter denken mit, aber äußern Sie es auch? Wenn ja - wie? Kann meckern auch ein Zeichen von mitdenken sein?

Wie bekomme ich also meine Mitarbeiter zum Mitdenken oder dazu, das Mitgedachte positiv zu äußern?

Erst einmal sollten wir uns Gedanken machen, weshalb der Mitarbeiter sich nicht äußert. Welche Ängste könnten hier am Werk sein? Hier ein paar Beispiele:

Abgebügelt werden
Die Verbesserung selber durchführen müssen, natürlich noch als zusätzliche Aufgabe
Von den Kollegen abgestraft werden
Der Vorschlag wird vom Chef „geklaut“
Das Gefühl die Firma, will keine Verbesserungsvorschläge

Und welche Motivation haben Sie? Warum wollen Sie, dass Ihre Mitarbeiter mitdenken? Wem zu Ehren? Können und wollen Sie die Konsequenzen mitdenkender Mitarbeiter tragen?

Diese Fragen sollten Sie sich ganz kritisch selbst stellen, bevor es Andere tun. Nehmen wir an, Sie wollen mitdenkende Mitarbeiter, um die Mitarbeiter zu fördern und zu fordern, um Ihre Sache voranzubringen, um die Firma voranzubringen, also aus gemeinnützigen Motiven. Stellt sich immer noch die Frage: Können Sie die Konsequenzen tragen?

Mitdenkende Mitarbeiter stellen nicht nur die Dinge in Frage, die Sie gerne ändern würden, sondern unter Umständen auch Dinge solche, die Sie gerne beim Alten belassen würden. Denken Sie daran, bevor Sie irgendetwas lostreten, denn ganz schnell entsteht eine Eigendynamik.

Was machen Sie, wenn Mitarbeiter mitdenken, aber Ihnen die Vorschläge nicht passen? Können und wollen Sie über Ihren Schatten springen? Was, wenn das Mitgedachte tatsächlich nicht zum Problem passt? Das wird gerade am Anfang passieren. Wie sagen Sie denn so wertschätzend „Nein“, dass der Betroffene nicht „getroffen“ ist, sondern weiter mitdenkt und Spaß dabei hat?

Können Sie in Ihrer ganzen Firma eine Mitmachkultur installieren oder wird es eher eine „Insel der Glückseligen“ werden?

Ich will nicht den Eindruck erwecken, als würde ich mitdenkende Mitarbeiter nicht schätzen. Das Gegenteil ist der Fall, aber ich glaube, die Meisten tun es schon längst oder haben es getan und sind resigniert. Möglicherweise war oder ist die Art, wie sich das Mitdenken äußert, nicht das, was Sie erwarten. Vielleicht überhören Sie es einfach in Ihrem Alltag oder erkennen es nicht.

Angenommen, Sie können und wollen eine Mitmachkultur installieren. Sie kennen die Konsequenzen und wollen sie gerne tragen, weil Ihnen die Weiterentwicklung von Mensch und Sache ein Anliegen ist. Juchhuu – der erste Schritt ist getan. Sie haben sich die oben gestellten Fragen ehrlich beantwortet und sind gerüstet für die Fragen, die zweifelsohne von der Chefetage - sind Sie die Chefetage, haben Sie einen Fragesteller weniger - oder von den Mitarbeitern gestellt werden.

Dann wenden Sie sich den Ängsten Ihrer Mitarbeiter zu. Stellen Sie Ihnen die Frage: Was brauchen Sie, um völlig offen und frei Ihre Verbesserungsvorschläge zu machen. Sorgen Sie dafür, dass die Antworten anonym abgegeben werden können, denn noch ist die Mitmachkultur nicht installiert. Nehmen Sie alle Antworten ernst! Nicht nur die , die Sie verstehen können.

Zeigen Sie Flagge! Beschützen Sie die Mitarbeiter, die sich selbst durch einen Verbesserungsvorschlag nahezu überflüssig machen. Finden Sie neue und bessere Aufgaben. Würdigen Sie die Arbeit derer, die Vorschläge machen, die Sie gerade nicht brauchen. Vielleicht ist zumindest der Ansatz brauchbar.

Und wenn Sie irgendetwas davon nicht tun können, wie beispielweise Mitarbeiter beschützen – nicht an jeder Stelle des Unternehmens ist das möglich – sagen Sie es vorher. Ja, Sie haben richtig gehört: Auch als Chef können Sie sagen, was nicht in Ihrer Macht liegt. Natürlich wird es immer Menschen geben, die darüber den Kopf schütteln, aber Mitläufer sollen nicht Ihre Sorge sein. Das Vertrauen der Mitarbeiter, die mitdenken wollen, ist nachhaltiger und wichtiger als die Negativstimmen.

Bedenken Sie aber, es ist ein Prozess! Sie kennen vielleicht mehr Interna und Zusammenhänge, die Sie erst weitergeben müssen, zumindest die, die Sie weitergeben dürfen. Geben Sie Ihren Mitarbeitern eine Chance, sich in diese neue Aufgabe einzuarbeiten. Würdigen Sie auch die Misserfolge, denn es werden die künftigen Erfolge.

Der Vorteil mitdenkender Mitarbeiter liegt auf der Hand:

Verschiedene Perspektiven ergeben ein umfassenderes Bild
Der Mensch mit der höchsten Detailkenntnis erkennt Gefahren und die Potenziale schneller
Zeitgewinn für andere Aufgaben
Höhere Mitarbeiteridentifikation mit der Aufgabe, dem Prozess , dem Ergebnis

So, nun ist es soweit, stürzen Sie sich in Ihr Abenteuer, erschaffen Sie eine Mitmachkultur. Erleben Sie was passieren kann, wenn aus Mitarbeitern Mitdenker werden.

Ich freue mich mit Ihnen, Ihre Kirsten Katzenmayer
.

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