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Autor: Björn Lenz
Datum: 17.12.2011
Views: 1523
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Von Öl und Gas zur Holzheizung wechseln

Gerade in der letzten Zeit, und der Diskussion um die außerordentlich schlechte ökologische Bilanz der fossilen Energieträger wie Mineralöl, Erdgas und auch Kernkraft , rücken nachwachsende Energieträger wie Kaminholz und Holzpellets wieder gehäuft in den Fokus der Hauseigentümer. Neben der besseren Umweltbilanz bieten diese nachwachsenden Energieträger oft auch ein besseres Preis- Leistungsverhältnis und eine meist geringere Abhängigkeit von Lieferanten und Konzernen. Schlagende Argumente also, für einen Wechsel im eigenen Haus. Es gibt allerdings so manches zu beachten, wenn von klassischen Brennstoffen auf Holz als Brennstoff gewechselt werden soll. Was man genau berücksichtigen sollte, können Sie in diesem Artikel erfahren.

Ist eine Verwendung des bestehenden Schornsteins möglich?

Ein wichtiger Punkt ist die Frage nach der zukünftigen Nutzung des vorhandenen Kamins. Wird momentan die Anlage mit Gas betrieben, so sind hier die Gegebenheiten meist nicht vorhanden und müssen in die Planung unbedingt mit einbezogen werden. Genaueres erfahren Sie aber vor Ort nur, wenn Sie sich mit Ihrem Kaminkehrer in Verbindung setzen, der Ihnen bzgl. gesetzlicher Bestimmungen und regionaler Regelungen akkurat Auskunft geben kann. Terminieren sie das Treffen mit dem Kaminfeger aber erst dann, wenn feststeht welcher Heizungstyp in Zukunft eingesetzt werden soll. (Kachelofen, Pelletheizung, Brennwertgerät etc.)

Brennstoff und Heizungstyp festlegen

Um ein konkretes Vorhaben umzusetzen, reicht leider die Idee mit Kaminholz zu heizen noch nicht aus. Neben der simpelsten Variante, dem Schwedenofen im Wohnzimmer sind noch verschiedene andere Heizmöglichkeiten für die unterschiedlichen Einsatzzwecke gegeben. Im Folgenden ein paar Möglichkeiten:

. Schwedenofen - zum beheizen von Einzelräumen nutzbar
. Kachelofen - Als Etagenheizung oder Vollheizung im Haus nutzbar
. Pelletzentralheizung - beheizt das ganze Haus vom Keller aus mit Pellets
. Holzvergaserkessel - Kellerheizung für Stückholzbefeuerung
. Hackschnitzelheizung - Nur für größere Anlagen ab ca. 20KW Heizleistung geeignet
. Mikro BHKW auf Pelletsbasis (oder Holzhackschnitzeln) - Zentralheizung und Stromgenerator in einem.

Lagerung der Brennstoffe - welche Mengen werden benötigt?

Anders als bei fossilen Brennstoffen wie Gas und Mineralöl, ist der Raumbedarf zur Einlagerung der Holzbrennstoffe wesentlich höher. Erdgas Bezieher benötigten bisher gar keine Lagermöglichkeiten und bei Öl ist die Lagerfläche sehr kompakt.

Wer sein Haus mit Scheitholz heizen möchte benötigt Stellfläche für etwa 12-18 RM Holz, bei Teilheizung entsprechend weniger. Holz lagert sich am besten draußen im Garten im Unterstand auf dem Rasen oder im Schuppen nebenan. Pellets werden entweder lose in ein Lager eingeblasen oder werden in Säcken angeliefert und hier sollte Lagerfläche für etwa 3-6 to. Holzpellets für ein Einfamilienhaus und pro Saison geplant werden. Eine Hackschnitzellagerung erfolgt meistens in einem seperaten Silo oder Gebäude. Bei einer Kleinanlage mit einer Leistung von 20 KW (2-4 Parteienhaus) sollte man schätzungsweise mit 12-18 m³ Hackschnitzellagerfläche rechnen. Auch die Hausdämmung hat einen merklichen Einfluss auf den Brennstoffbedarf, sodass die hier angegebenen Mengen auch nach oben und unten abweichen können.

Welche Kosten bei Heizungsumstellung?

Diese Frage lässt sich eigentlich nur sehr individuell auf die vorhandenen Umstände vor Ort beantworten. Pauschale Aussagen zu Umstellungskosten wären so unspezifisch, dass sie nicht als Richtwert genutzt werden können. Neben der Heizmethode (Stückholz, Holzpellets, Hackschnitzel) ist ein wichtiger Kostenfaktor die Frage nach der Weiternutzung aktuell bestehender Anlagenteile (z.B. Schornstein, Lagerflächen, Silos etc.).

Zusätzlich spielt auch eine Rolle für welche Leistungsdaten die Heizungsanlage ausgelegt werden soll. So liegen die Kosten einer Zentralheizung gegenüber einem einfachen Schwedenofen zum Zuheizen oft bei weitem höher. In die langfristige Kostenplanung ist allerdings der relativ günstige Preis der Brennstoffe auf Holzbasis mit einzubeziehen. Der Preistrend geht aber sowohl beim Preis für Holzpellets als auch bei den Hackschnitzelpreisen kontinuierlich in den letzten Jahren nach oben. Hat man allerdings die Möglichkeit selbst Hand ans Holz im Wald zu legen um sein eigenes Brennholz zu machen, kommen schnell manche Hundert bis tausend Euro Einsparung je Saison zum Tragen. Hier amortisiert sich die Umstellung oftmals in wenigen Jahren.

Ich wünsche Ihnen alles Gute bei Disposition und Umsetzung Ihres Vorhabens. Ich bin sicher Sie werden eine für Sie passende Antwort finden und viele Jahre Freude mit dem natürlichen Energieträger Kaminholz haben.

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