Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind auch im Internet deutlich auszumachen.
Wenn Frauen online gehen, dann suchen sie häufig nach Informationen über Reisen, Gesundheit, Kultur und Weiterbildung. Während Online-Shopping (Kleidung, Sport- und Tennisartikel etc.) beliebt ist, halten sich Frauen beim Online-Banking im Vergleich zu den Männern eher zurück. Kommunikation – beispielsweise per E-Mail – hat Priorität, der technische Aspekt des Mediums steht bei vielen Nutzerinnen eher im Hintergrund.
74 Prozent der Frauen, die einen Internetkurs belegt hatten, gaben bei einer Umfrage an, sich besonders für E-Mail zu interessieren.
Im europäischen Vergleich schneiden speziell die deutschen Frauen in der Partizipationsrate am Internetkonsum schlecht ab. Laut einer Untersuchung der European Interactive Advertising Association (EIAA), dem Branchenverband europäischer Online-Vermarkter mit Sitz in London, verbringen deutsche Frauen im Schnitt nur 7,5 Stunden pro Woche im Internet. Der europäische Durchschnitt liegt dagegen bei 9,3 Stunden pro Woche. Ein Grund dafür sei, dass es in Deutschland noch vergleichsweise wenige Breitband-Internetzugänge mit Flatrate gebe. Userinnen nutzen daher auch weniger die Angebote mit einem hohen Datenaufkommen. Zu diesem gehört eben die Möglichkeit des E-Mail-Kontakts nicht, weshalb gerade diese von den Frauen bevorzugt wahrgenommen wird.
Generell verbringen laut EIAA-Studie Männer mehr Zeit im Internet als Frauen. In Deutschland surfen knapp 48 Prozent aller Frauen regelmäßig im Internet, bei den Männern sind es gut 63 Prozent.
Betrachtet man nur die Teenager, sieht die Statistik ganz anders aus – im Alter von 14 bis 19 Jahren nutzen laut Kompetenzzentrum 84 Prozent der Mädchen das Internet, bei den Jungs sind es mit 85 Prozent nur unwesentlich mehr. Gerade im Bereich der Jugend also, die schon mit den technischen Möglichkeiten des Internet aufgewachsen sind, ist die große Differenz zwischen den Geschlechtern so nicht mehr erkennbar. Ziel muss es nun sein, auch jene Frauen an das Netz anzuschließen, die nicht auf dem Berufswege zwangsläufig mit dem Internet in Verbindung kommen.
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