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Autor: sika
Datum: 17.03.2011
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Nespresso - das kleine Wunder

Der hart umkämpfte Kaffeemarkt hat sich verändert. In einem Markt, der wenig profitabel ist, hat Nespresso ein kleines Wunder geschaffen. Durch den Kapsel-Kult sind Kunden plötzlich bereit, viel höhere Preise für den täglichen Kaffee zu bezahlen. Doch was verbirgt sich hinter Nespresso und was macht sie so erfolgreich?

Nespresso hat schon vor 20 Jahren im Internet ein kleinen Onlinestore für Kaffeekapseln und Maschinen gegründet. Dabei begeistern die Kapseln vor allem durch eine einfache Handhabung. Kapsel einlegen – Knopf drücken – frischer Kaffee brühen. Der Kunde hat mit Papierfilter einlegen, Kaffeepulver abmessen und so weiter kein Ärger mehr.
Vielleicht sind auch die eleganten, farbigen Kapseln ein Genuss an sich, anders als die unstylischen Pads wie beispielsweise von Saeco. Doch dieser elegante Komfort hat einen hohen Preis. Eine Kapsel kostet gut 30 Cent, das ergibt ein Kilo-Preis von unglaublichen 70 Euro.

Sehr geschickte Marketing-Strategien machen es möglich solch hohe Preise zu verlangen. So kauft der Kunde beispielsweise nicht einfach Kaffeekapseln sondern „Grand Crus“ oder „Terroir“, je nach Geschmack. Auch der Einstieg in die Nespresso-Welt ist sehr günstig. Komplette Automaten werden schon ab hundert Euro angeboten. Für etwas mehr Geld erhält der Kunde sogar einen integrierten Milchbehälter – Cappuccino auf Knopfdruck – ähnlich wie bei teuren Kaffeevollautomaten.

Zusätzlich hat sich Nespresso mit George Clooney ein Mann mit Überzeugungskraft geangelt. Wenn er die stylischen Verkaufsraume betritt oder sich mit Gott über Kapseln streitet, lässt das, das Herz viele Kunden schneller schlagen.

Mittlerweile scheint das alleine die Kunden jedoch nicht mehr zufrieden stellen. So ist Nespresso auf der Suche nach zahlreichen neuen Initiativen wie zum Beispiel „AluCycle“, „Real Farmer Income“ und „AAA Substainable Quality“. Desweiteren wird unter dem Dachnamen „Ecolaboration“ versucht, die Recyclingquote der Kapseln und das Einkommen der Bauern zu steigern. Um die Ernsthaftigkeit unter Beweis zu stellen, arbeitet Nespresso mit der Rainforest Alliance zusammen. Doch scheint diese Zusammenarbeit noch keine großen Verbesserungen für die Bauern gebracht zu haben. Die meisten Bauern, die im Süden Kolumbien ansässig sind, haben hohe Schulden.

Um zurück zu den Kapseln zu kommen – auch sie sind eine immer größere Belastung für das Image von Nespresso. So wird jährlich durch ca. Fünf Millionen Kapseln 4000 Tonnen Müll produziert. Nespresso versucht auch hier eine Lösung zu finden und forscht schon seit einiger Zeit an umweltfreundlicheren Kapseln.

Man könnte zu dem Schluss kommen das Nespresso einfach nur ein gut vermarktetes Produkt ist. Die Frage nach dem wirklichen Mehrwert der Kapselmaschinen ist schwer zu beantworten und die weitere Entwicklung des Unternehmens sehr spannend. Nicht zuletzt weil eine kleine Firma Nexpad wiederbefüllbare Kapseln entwickelt hat und so die Nespresso-Monopol-Strategie zerstört.

Persönlich würde ich Ihnen qualitativ hochwertige Kaffeevollautomaten von Delonghi oder Saeco empfehlen.
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