Viele Reisen ins traditionelle Japan beginnen mit der Logis in einem Ryokan, einem traditionellen japanischen Gasthaus. Bei manchen hängt vor dem Eingang ein Noren, ein geschlitzter Halbvorhang. Hinter diesem schiebt man die Tür zur Seite und tritt ein. Hier im Ryokan sollte man einige japanische Traditionen beachten - und dies beginnt schon bei der traditionellen Begrüßung durch die "Okamisan", die Besitzerin oder Managerin eines Ryokans.
Gefolgt von einer sanften Geste ihrer Hand deutet sie auf bereitstehende Pantoffeln sowie Staufächer für die Straßenschuhe, denn es gilt in Japan als unrein, Straßenschuhe im Haus zu tragen. Diejenigen, deren Fußlänge nicht von der japanischen Pantoffel-Produktion berücksichtigt wurde, müssen sich nicht in Schühchen zwängen, deren Platz für die ersten drei Zehen reicht, sondern dürfen den Weg zu ihrem Zimmer auf Socken zurücklegen. Dort angekommen, lässt man die Pantoffeln entweder vor dem Zimmer stehen, wenn es sich um Schiebetüren zu dem Gästezimmer handelt, oder tritt zunächst durch die Anschlagtür in das Zimmer ein, wenn es sich um einen Ryokan handelt, der westliche Elemente verwendet. Dort entledigt man sich der Pantoffeln, bevor man die hochempfindlichen Tatami-Matten betritt, mit denen der Rest des Zimmers ausgelegt ist.
Die Ausstrahlung des Raumes begeistert jeden Neuankömmling. Der Raum erscheint minimalistisch. Es gibt keine Vorhänge, sondern Schiebefenster, die mit weißem Reispapier versehen sind und somit Tageslicht und zugleich Privatsphäre gewährleisten. An einer Wand des Zimmers befindet sich ein Alkoven, ein sogenannter Tokonoma. Dieser ist ein wesentliches Element der traditionellen japanischen Innenarchitektur. Er hat den Zweck, den Raum mit dekorativen Elementen, wie einem Rollbild oder Ikebana, gesteckter japanischer Blumenkunst, zu verschönern.
Sein Gepäck stellt man deshalb besser auf einen freien Platz an der Wand - irgendwo auf die Tatami-Matten. Zwei Sitzkissen flankieren einen kleinen Tisch vor dem Fenster oder in der Mitte des Raumes, auf dem ein Behälter mit heißem Wasser steht. Hier kann sich der geneigte Gast einen grünen Tee zubereiten.
Der Tag klingt vor dem Abendessen sehr oft mit einem traditionellen Bad aus, das üblicherweise nach Geschlechtern getrennt ist. Und wenn die Zeit der Nachtruhe naht, holt man aus einem Wandschrank Futonmatratzen, Bettwäsche, Kissen und Decken, die dort während des Tages verstaut werden. Die Futons werden auf den Tatami-Matten ausgebreitet, zusammen mit den anderen Dingen arrangiert und perfekt ist die Schlafstätte für eine wundervolle Nacht.
Möchte man diese Sitten und Riten des traditionellen Japans kennen lernen, dann empfiehlt sich die Buchung eines Japan-Urlaubs bei einem Reiseveranstalter, der sich auf Japan-Reisen spezialisiert hat.
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