|
Die Tauschkultur gibt es noch nicht so wirklich. Zumindest nicht in unserem Kulturkreis. Entweder man kauft etwas, auch gebrauchtes, oder man lässt es. Leihen ist eher unter Freunden, zum Beispiel ein Glitzeroberteil für eine Party oder „leihst du mir mal deinen USB-Stick“. Ganz typisch natürlich Bücher und Filme, Musik. Aber leiht man sich ein Essen? Oder vermietet man mal für einen Abend seine Badewanne? Nein, oder doch vielleicht? Auf www.frents.com jedenfalls treffen sich heute schon Leute, die morgen genau dieses oder jenes anbieten bzw. ausleihen. Noch sind die wenigsten Angebote so unkonventionell wie die gerade erwähnten. Aber immerhin. Man bietet seine „Sex and the city“ Staffel an, technisches Zubehör, Küchensachen und vieles, vieles mehr. Es gibt Kategorien, unter denen man suchen kann, aber natürlich gibt es auch eine konkrete Stichwortsuche. Anbieten kann man jedenfalls alles. Insofern folgt die Seite dem Prinzip: die Qualität und Originalität des Gebotenen bestimmt die Qualität des zu Findenden. Besonders praktisch ist, dass man nicht nur unter Freunden leiht, verleiht, anbietet und kauft, sondern grundsätzlich innerhalb der gesamten Frents-Community, außer Jemand möchte das nicht, was eher selten ist. Es ist sogar möglich, preislich zwischen Freund und Unbekanntem zu unterscheiden. Wer also ein leckeres Essen gekocht hat und dann doch von seinem Prinzen ausgeführt wird, macht noch schnell ein paar Fotos mit seinem Handy, stellt es ein und hofft, dass bald jemand zur Abholung vorbei kommt. Zur Not kann man den Schlüssel ja bei der Nachbarin hinterlegen. Oder das Essen natürlich auch am nächsten Abend selbst verzehren.
|