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Infos zum Artikel
| Autor: |
Christian Hüttenberger |
| Datum: |
16.03.2010 |
| Views: |
3270 |
Bewertung
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Bewertung des Artikels Durchschnittlich 2 von 5 bei 11 Bewertung(en) |
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Gesetzlich Versicherte werden zur Kasse gebeten |
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Mit der Einführung des Gesundheitsfonds ist eine neue Situation der gesetzlichen Krankenversicherung eingetreten. Die Kassen der Gesetzlichen bekommen jetzt jährlich eine feste Summe aus dem Fond, der sich nach einem komplizierten Schlüsseln errechnet. Unter anderem gehen die Gesamtzahl der in der jeweiligen Kasse Ver- sicherten und das Verhältnis von Gesunden zu Kranken in diesen Schlüssel ein.
Jetzt tritt das ein, was nach Expertenmeinung absehbar war und wohl auch von der CDU schon zu Zeiten der Großen Koalition billigend in Kauf genommen wurde: Die Gesetzlichen Krankenkassen kommen nicht aus mit den Zuweisungen aus dem Gesundheitsfond. Das erwartete Defizit ist kein Pappenstiel - rund zehn Milliarden Euro. Der Grund dafür liegt nicht allein darin, dass eine alternde Gesellschaft zwangsläufig höhere Aufwendungen für das Gesundheitswesen braucht. Außerdem sollen Ärzte und Krankenhäuser mehr Geld erhalten, kostensenkende Vertriebswege für Arzneimittel eingeschränkt oder verboten werden, und auch die Pharmahersteller werden nicht für Kostensenkungen in die Pflicht genommen.
Zur Hälfte soll dieses Defizit aus Steuermitteln gedeckt werden. Die andere Hälfte werden die Versicherten durch Zusatzbeiträge aufzubringen haben. Derartige Zusatzbeiträge hat es bisher nicht gegeben, und sie machen die grundsätzlich neue Situation der gesetzlichen Krankenversicherung aus. Denn die Zusatzbeiträge - erste Kassen haben sie bereits angekündigt, über kurz oder lang werden die anderen wohl folgen - sind allein von den Versicherten aufzubringen, also ohne Arbeitgeberanteil.
Bis zu einer Höhe von acht Euro pro Monat kann der Zusatzbeitrag unabhängig von der Höhe de Einkommens erhoben werden. Sollte die Kasse damit nicht auskommen, kann sie auch einen höheren Zusatzbeitrag erheben, der dann aber ein Prozent des Einkommens nicht überschreiten darf. Zu vermuten ist, dass diese neue Situation für die gesetzliche Krankenversicherung nur eine Zwischenlösung sein soll. Denn die Zusatzbeiträge sind ein erster Schritt in die Richtung, die von konservativen Gesundheitspolitikern angestrebt wird: Die einkommensunabhängige Kopfpauschale für alle gesetzlich Versicherten.
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