Auch mitten in der großen Wirtschaftskrise ist nicht alles schlecht. Einer der immer wieder vergessenen Aspekte unseres Wirtschaftssystems ist es, dass in jeder Konjunktur – seien die Zeiten nun hervorragend oder miserabel – manch ein Unternehmer erfolgreich ist, manche Branche boomt, manches Produkt zum Renner wird. Manchmal sind es Erfolge, die geradezu aus der Krise heraus geboren werden. Als die Arbeitslosigkeit in den USA während der dreißiger Jahre auf 25 Prozent hochschnellte, entwickelte sich die Idee des Tanzmarathons zum Schlager: Auf unzähligen Veranstaltungen (mit denen natürlich Geld verdient wurde) tanzten Menschen zum Vergnügen des Publikums über Tage hinweg. Der Grund waren nicht nur die lockenden Preisgelder, sondern oftmals die schlichte Tatsache, dass die Mahlzeiten für die Teilnehmer kostenlos waren – in einer Zeit, in der viele täglich vor den Suppenküchen wohltätiger Vereine Schlange standen. Ein aktuelleres Beispiel ist sicher der Boom von Billig-Hotels: Selbst Geschäftsleute, die viel reisen müssen, schauen dabei in schlechten Zeiten aufs Geld. Aber es gibt auch Produkte, die einfach gut laufen, weil sie sinnvoll sind und sich unabhängig von der Konjunktur im Grunde selbst bezahlen. Ein Beispiel hierfür ist die aus Deutschland stammende Entry Project Agentursoftware. Sie ermöglicht es Werbeagenturen, ihre Projekte von den ersten Angeboten an Kunden über das Controlling bis hin zur Buchhaltung wesentlich effizienter und rentabler durchzuführen. Da ist der Preis für die Anschaffung schnell wieder eingespart. Kein Wunder, dass die Firma, die diese Software in Hamburg entwickelte, mit momentan über 200 Kunden gut im Geschäft ist. Erfolgsgeschichten wie diese gibt es im Grunde überall, sie gehen nur in der Masse der schlechten Nachrichten unter. Das ist schade – denn gerade jetzt bräuchten viele Unternehmer sie dringend als Vorbilder.
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