Male Model Thomas Velly im Interview mit Nicole Grote
Ich treffe Thomas Velly, das Male Model, in einem überfüllten Café am Rudolfplatz. Was wäre auch angemessener für diesen Paradiesvogel, als das Thronen mitten im Geschehen? Er fällt mir sofort auf, denn mit dem Betreten der Kulisse ist er der erste, der mir mit seiner außergewöhnlichen, lebendigen Ausstrahlung ins Auge fällt. Schnurstracks gehe ich zu ihm hinüber und lade ihn zu einem vier Augen Gespräch ein.
Thomas, du bist das neue Kölner Male Model , ich habe gelesen, dass Thomas Velly dein Künstlername ist, wie bist du darauf gekommen?
Ja, das ist richtig, ich habe mich im Laufe meines Lebens sehr verändert, nicht nur äußerlich, da ich über 30 kg abgenommen habe - ja früher hätte ich nicht als Male Model arbeiten können (schmunzelt) - auch innerlich befinde ich mich in einem ständigen Prozess, der nach stetig neuen Eindrücken sucht. Ich bin wie der Kölner Dom, nie fertig (lacht).Wenn ich dann beobachte, wie viel jeden einzelnen Menschen ausmacht, welche Denkgerüste und Erfahrungen hinter ihm stehen, bleibt mir nur zu sagen, ich betrachte jedes Geschöpf als Kunstwerk, das es zu erforschen gilt. Was wäre dann passender, als sich selbst einen Künstlernamen zuzulegen, der meine Veränderung von früher zu heut offen darlegt, immerhin wurde auch ich vom Leben gezeichnet, im positiven wie im negativen Sinne. Velly leitet sich übrigens von meinem Lieblingsautor Niccolo Machiavelli ab. Dieser trifft zum Beispiel mit der leider oft fehl interpretierten Aussage seines Buches "Der Fürst" genau meinen Geschmack.
Wie lautet denn für Dich die Aussage des Buches „Der Fürst“ von Niccolo Machiavelli?
Für mich persönlich ist Machiavelli weniger der Autor, der einem machthungrigen Politiker rät grausam zu sein, viel eher verstehe ich Machiavelli als revolutionären Denker, der die moralischen Muster durch das Prinzip des schonungslosen rationalistischen Realismus durchbricht und aufruft nach seiner eigenen Moral zu handeln, dass der Zweck ganz klar die Mittel heiligt und dem Leser vermittelt, wie er sich behaupten kann.
Gibt es ein Lieblingszitat von Niccolo Machiavelli, das du uns als Male Model Thomas Velly verraten möchtest?
Spontan fällt mir Folgendes ein: "Jeder sieht wie du scheinst, nur wenige fühlen, wer du bist“.
Ich kann mir vorstellen, dass es gerade als Male Model nicht leicht ist, andere durch die inneren Werte zu überzeugen, wie gehst du damit um?
Das stimmt, als Male Model, Testimonial oder Schauspieler ist man in erster Linie das Sprachrohr für den Auftraggeber, doch es macht mir Spaß in andere Rollen zu schlüpfen und mich in individuelle Themen einzufühlen. Es ist für mich eine Art jede Facette des Lebens mitzunehmen und der Unterschiedlichkeit Ausdruck zu verleihen. Facettenreichtum ist genau das, was das Leben ausmacht. Ich liebe Andersartigkeit und durch diese Aufmerksamkeit zu erregen. Privat mag ich es hingegen ganz bodenständig. Mich interessieren besonders die Menschen, die in irgendeiner Art schrill sind, ob nun äußerlich oder durch ihre Einstellung. Man kann sagen, ich wähle einen Menschen nicht danach aus, ob er zum Beispiel "mein Typ Frau ist", sondern rein danach, ob es mein Typ von Mensch ist. Der Mensch macht eben den Unterschied, und ich liebe sie alle (lacht).
Andersartigkeit, eine Vorliebe zu schrillen Menschen, bist du auch so zu deinem Slogan beQuerstream gekommen?
Ja das kann man so sagen. Ich denke die Menschen haben mittlerweile genug sogenannte Vorbilder, die ihnen zeigen – du musst noch schlanker, schöner, reicher und angepasster sein, erst dann hast du es geschafft. Nun ist es an der Zeit, den Leuten vorzuleben, ihr seid verdammt gut wie ihr seid, lebt euch selbst, so lang ihr niemanden damit verletzt. Seid nicht Mainstream, sondern Querstream und wachst mit der Freude am Leben, die sich daraus ergibt, über euch hinaus. Aber seid gewarnt, es macht süchtig (lacht).
Also spreche ich hier mit einem Male Model mit Vorbildfunktion?
Große Worte, aber natürlich möchte ich andere mit meiner Idee von der Selbstverwirklichung anstecken. Ich denke nur durch die Selbstverwirklichung öffnet sich eine Tür zum Glück und dahinter verbirgt sich der gefühlt richtige Platz im Leben. Wir sind alle unser eigener Schöpfer, angefangen bei der Formung unseres eigenen Körpers bis hin zum Ausleben der eigenen Träume. Wir brauchen nur den Mut aktiv zu werden und für uns einzustehen. Wenn es uns gelingt uns selbst ernst zu nehmen, überrollen wir mit unserem Selbstbewusstsein selbst die größten Kritiker. Wie herrlich bunt die Welt wäre, wenn jeder für seine Leidenschaft einsteht, anstatt diese gezwungen durch das, wie es angeblich zu sein hat, deckeln zu lassen. Wer bestimmt es denn, dass etwas nicht zu sein hat und wer kann mir vorschreiben, mit was ich meine Zeit verbringe? Dafür ist das Leben tatsächlich zu kurz und im tiefsten Innern eines jeden schlummert etwas, das entdeckt werden möchte, also raus damit.
Das waren ein paar schöne abschließende Worte.
Wenn die Leser noch mehr über das Male Model Thomas Velly erfahren möchten, können sie gern meinen Blog im Auge behalten.
Vielen Dank an das Male Model Thomas Velly und weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg.
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