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Autor: Martin Eckert
Datum: 23.01.2013
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Aktien müssen auch verstanden werden

Da ich nun schon einige Jahre mit dem Geld anlegen an der Börse beschäftigt bin und öfter von Bekannten gefragt werde welche Aktie man gerade kaufen sollte, möchte ich einmal einen grundlegenden Tipp geben.

Wenn sie sich nicht wirklich gut mit einzelnen Geschäftsbereichen, dem Zahlenwerk oder den Gewinnzyklen einer gewissen Branche auseinandersetzten möchten, kaufen sie sich eher einfach zu verstehende Geschäftskonzepte. Aktien wie Coca Cola, Henkel oder Unilever haben langfristig vielen Anlegern viel Geld verdient. Diese Geschichten sind leider vielen oft unerfahrenen Kleinanlegern jedoch zu langweilig. Kürzlich bin ich auf einer Feier von einer älteren Frau angesprochen wurden, deren Mann in den neunziger Jahren Daimler Aktien gekauft hat. Das Unternehmen schien ihm sehr vertraut, da er selbst langjähriger Mercedesfahrer war und noch ist.

Also wurde die Aktie damals zu Kursen gekauft, die seitdem nicht mehr erreicht wurden. Richtig verstehen konnte dies die ältere Frau nicht, da Daimler doch nach wie vor erfolgreich im Geschäft sei. Natürlich ist Daimler auch im Jahr 2012 einer der erfolgreichen und weltweit bekannten Automobilunternehmen gewesen. Für den Aktienkurs langfristig ist jedoch entscheiden, ob die Gewinne hinter der Aktie steigen oder fallen. Es geht beim Aktienkauf also um die Frage, ob das Unternehmen in der Lage ist in Zukunft mehr zu erwirtschaften als heute. Bei einem Automobilbauer gibt es aber zahlreiche Stolpersteine auf diesem Weg. Zum einen sind da die immens hohen Kosten für Forschung und Produktionsanlagen, die ein solches Unternehmen in wirtschaftlich schlechten Jahren schnell in die Verlustzone treiben können. Zudem handelt es sich bei Automobilen um Produkte, die Modetrends und dem technischen Wandel unterworfen sind. Als Beispiel möchte ich anführen, dass Daimler vor 20 Jahren noch der Inbegriff der deutschen Premium Limousine war. Durch diesen Umstand konnte Daimler natürlich mit ihren Autos auch hohe Gewinnspannen erzielen und dennoch ihr Marktsegment dominieren. Durch den Erfolg von AUDI und BMW ist diese Dominanz jedoch heute Geschichte und Daimler hat mit niedrigeren Gewinnmargen, einem höheren Werbeaufwand und anderen Faktoren zu kämpfen, die natürlich auch auf die Unternehmensgewinne und langfristig auf dem Aktienkurs lasten. Deswegen sollte man als Kleinanleger ohne intensive Beschäftigung die Finger von Aktien lassen, bei denen viel Technik und hohe Investitionskosten an der Tagesordnung sind.

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