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Infos zum Artikel
| Autor: |
Rene Henke |
| Datum: |
04.02.2012 |
| Views: |
3082 |
Bewertung
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Bewertung des Artikels Durchschnittlich 2 von 5 bei 11 Bewertung(en) |
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Der Jakobsweg auf der Insel Usedom |
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Man möchte es vielleicht gar nicht glauben, dass es so weit im Nordosten Deutschlands einen Jakobsweg gibt. Schließlich ist das spanische Santiago de Compostela mehr als zweitausendsiebenhundert Kilometer entfernt. Aber es gibt ihn tatsächlich. Er heißt Via Baltica und führt von der polnisch/deutschen Grenze auf Usedom über Greifswald, Rostock, Wismar, Lübeck, Hamburg und Bremen bis nach Osnabrück. Der Usedomer Jakobsweg ist Teil eines europaweiten Netzes an Pilgerwegen nach Santiago de Compostela.
Erst 2005 wurde mit der Erarbeitung dieses Pilgerweges in Norddeutschland begonnen. Die gesamte Wegstrecke quer durch die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holtstein, Bremen, Hamburg und Niedersachsen ist rund siebenhundertsiebzig Kilometer lang. Von dort aus geht dann der westfälische Jakobsweg nach Köln. Damit schlägt dieser Jakobsweg die Brücke vom Baltikum nach Spanien.
Der Beginn liegt in der Ortschaft Kamminke und verläuft malerisch über Wanderwege des Naturparks Usedom. Beschauliche kleine Orte, Wald und Felder liegen am Weg. Die erste Übernachtungsmöglichkeit bietet sich in Zirchow. Der Ort hat eine Pilgerherberge, die von der evangelischen Kirchgemeinde geführt wird und die Kirche selbst ist eine Jakobskirche. Weitere Pilgerherbergen auf Usedom befinden sich in Stolpe und in der Stadt Usedom. In den Pilgerherbergen kann man kostenlos übernachten, allerdings lautet das Motto beim Pilgern: Nimm dir was du benötigst und gib, was du geben möchtest. Ein kleiner Obolus ist sicher nicht unwillkommen.
Nach ungefähr vierzig Kilometern verlässt der Pilgerweg die Insel Usedom über die Zecheriner Klappbrücke, die den Peenestrom überquert. Warum wird eigentlich heute noch gepilgert und wer tut es. Der Sinn des Pilgern ist zum einen die uralte Sehnsucht der Menschen, ausgetretene Pfade zu verlassen, sich und die Umwelt neu und anders zu sehen, sich einfach "auf den Weg" zu machen. Wer heute auf historischen Wegen pilgert, sucht Spiritualität, neue Perspektiven und Gleichgesinde und trotzdem hat jeder Pilger seinen ganz persönlichen Grund.
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