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Autor: Markus Friedrich
Datum: 02.01.2012
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Das Schwarze Loch von Dresden

Die sächsische Landeshauptstadt hatte es in den letzten 50 Jahren hoffnungslos schwierig: Wer an Reportagen schauen wollte, der musste schon ein paar Häuserblöcke reisen. In der eigenen Bleibe vor dem eigenen TV-Gerät kam außer dem klassischen Fernsehbild kaum ein anderes Bild. Das Bild des imperialistischen Auslands gab es nur an anderen Orten in Sachsen. In Dresden gab es anstatt News nur wenig auf dem Flimmerkasten.

Doch warum das denn? Die Klärung ist simpel: Dresden (und damit auch Dresdens Nachrichtenlage) befindet sich in einer geografisch ziemlich brisanten Lage. Die Stadt ist unten in einem Tal. Die Hügel auf allen Bereichen also ein unproblematisches Empfangen der Westbilder. Aktuelle wichtige politische Nachrichten waren damit unmöglich zu bekommen. Traurig aber die Wahrheit: In Dresden wusste niemand, was in der BRD passierte.

Mit etwas Aufwand ließ sich der Makel aber reparieren: Dresdner fuhren bei bedeutenden Programmen gerne in benachbarte Orte, um den lokalen Informationsdunst zu umgehen. Vor allem in anderen Städten in Sachsen gab es Übertragungen und Nachrichten sehr simpel. Klar war auch: Man sollte den Fernseher nur lautstärketechnisch nach unten stellen, der Nachbar sollte doch nicht wissen, dass die Dresdner nur richtig wenige Nachrichten beziehen konnten.

Doch wie sehen die Dresdner Bürger aktuell die Maschinerie der neuesten Nachrichten? Ganz klar, 21 Jahre nach dem Mauerfall sind die Geschichten vom Tal der Ahnungslosen und die wilden Fahrten in nahe Städte nur noch Geschichten. Dresden ist mittlerweile tief im 21. Jahrhundert angekommen. Jetzt sind nahezu alle Dresdner Printmedien im Netz, die die Dresdner Bürger mit Neuigkeiten aus Wirtschaft, Promi-Kultur oder Kultur versorgen. Damit sind Nachrichten zum Durchlaufprodukt geworden. Zum Glück ebenfalls in Dresden.

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