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Autor: Klaus-Martin Meyer
Datum: 26.03.2011
Views: 1490
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Der Futon - die japanische Art zu schlafen

Für ein Möbelstück investieren die meisten Japaner nichts - weder an Platz noch an Geld: das Bett. Sie schlafen stattdessen auf Futons.

Ein Futon besteht aus einer Unterlage - shiki-buton - und einer Decke - kake-buton. Ergänzend kommt für den Kopf noch ein Kissen - makura - hinzu. Tagsüber zusammengerollt im Schrank verstaut, wird der Futon zur Schlafenszeit direkt auf dem Fußboden ausgebreitet.

Gerade in Ballungsgebieten, wo Japaner oft in sehr kleinen Wohnungen leben, ist ein Futon praktisch. Er bietet dazu einen weiteren Vorteil: Schlafen auf einem Futon ist besonders günstig für den Rücken. Wer regelmäßig auf einem Futon schläft, kennt Rückenschmerzen nur vom Hörensagen. Die Unterlage ist zwar weich mit Baumwollfasern gefüllt und gut zehn Zentimeter dick, doch liegt ein Schläfer auf ihr deutlich härter als auf einer westlichen Matratze. Trotzdem gewöhnen sich ausländische Besucher, die noch keine Futon-Erfahrung besitzen, meistens rasch an diese Schlafgelegenheit. Verblüfft können sie häufig schon nach ein paar Tagen ein Abklingen von Rückenverspannungen und sogar Schmerzen feststellen.

Kein Wunder, dass der Futon auch in Europa, Amerika und Australien viele Freunde fand. Allerdings konnte sich die original-japanische Form nur selten durchsetzen, außer bei ein paar ehemaligen Japan-Touristen. Es hat sich dafür ein gelungener Kompromiss durchgesetzt: Die Futon-Unterlage wurde zu einer etwas dünneren Matratze, welche anstelle von Baumwollfasern mit Naturmaterialien wie Schurwolle, Rosshaar oder natürlichem Latex gefüllt ist. Diese als Futon bezeichnete Unterlage ruht in einem stark abgesenkten, flachen Bettgestell aus Holz. So liegt der stolze Besitzer zwar vertraut in einem Bett, kommt dem japanischen bodennahen Schlafen aber doch sehr nahe.

Platzsparend zusammenrollen bei Nichtgebrauch lässt sich solch ein abgewandelter Futon nicht. Doch bildet das exotische Möbelstück einen attraktiven Blickfang.
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