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Autor: Herbert Unselt
Datum: 19.11.2012
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Erneuerbare Energien und intelligente Stromnetze

Die Hälfte des Stroms in Deutschland soll künftig aus erneuerbaren Energien stammen, das ist der Plan für 2030. Im Jahr 2050 soll dann bereits 80% des benötigten Stroms sogenannte „grüne Energie“ sein. Das bedeutet, dass erneuerbare Energie bis 2030 auch ohne Subventionen wettbewerbsfähig sein muss. In Deutschland bietet die Windenergie genügend Potenzial um diese Ziele erreichbar zu machen. Moderne Technologien, wie eine getriebelose Turbine, schwertförmige Rotorblätter und innovative Software, die die Windlast optimal auf die Rotoren verteilt, sollen ermöglichen, eine Kilowattstunde aus Windenergie zum gleichen Preis wie eine Kilowattstunde aus Kohle zu handeln. So sollen die 10-Megawatt-Windkraftanlagen auf dem offenen Meer schon bald große Mengen erneuerbaren Strom in die Netze einspeisen.

Wichtig ist jedoch vor allem Energieeffizienz, das heißt auch der verlustarme Transport von erneuerbar erzeugtem Strom. Mit sogenannten Stromautobahnen, wie beispielsweise Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) kann der Strom ohne große Verluste im ganzen Land verteilt und dem Nutzer zugänglich gemacht werden. Projekte von Siemens in China konnten zeigen, dass bei einer Entfernung von 1400 Kilometern und einer Übertragungsleistung von 5.000 Megawatt rund 95 Prozent des Stroms beim Endverbraucher ankommen. Die Verluste herkömmlicher Wechselstromleitungen sind über eine solche Distanz zwei- bis dreimal so hoch.

Ein einschlägiges Problem bei den meisten erneuerbaren Technologien, besteht jedoch darin, dass sie stark von der Wetterlage abhängig sind, was besonders am Beispiel der Sonnenenergie und der Windenergie deutlich wird. Stromschwankungen müssen daher besonders schnell und wirksam ausgeglichen werden. Deshalb ist eine effiziente Speicherung und Energieübertragung des durch erneuerbare Energien gewonnenen Stroms besonders wichtig. Überschüssige Energie muss in Stromspeicheranlagen über Tage oder sogar Wochen hinweg gespeichert werden können. Der entstandene Überschussstrom kann genutzt werden um in Elektrolyseanlagen umweltfreundlichen Wasserstoff herzustellen, der dann unterirdisch gespeichert und schließlich bei Bedarf in das Erdgasnetz einspeisen lässt. Der Wasserstoff lässt sich dann wieder in Strom zurückverwandeln und kann zum Beispiel in Brennstoffzellen für Elektrofahrzeuge nutzen. Die Batterien von Elektrofahrzeugen können ihrerseits auch als Zwischenspeicher und Notspeicher für das Stromnetz dienen.

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