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Autor: Celso Cardozo
Datum: 09.08.2007
Views: 2257
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Das Absinthverbot

Während des Absinthverbotes war dieses Getränk schon so sehr in den Tagesablauf vieler Menschen integriert, dass sie nur noch schwerlich auf ihre “Grüne Stunde” verzichten mochten – kein Wunder, schließlich wurden in der Hochzeit allein in Frankreich jährlich über 35 Millionen Liter Absinth verzehrt – eine Zahl, die innerhalb weniger Jahre geradezu explosionsartig angestiegen war. Der Absinth war aus dem Leben vieler Leute einfach nicht mehr wegzudenken.

Und so verwundert es kaum, dass alsbald im Untergrund gebrannt und verkauft wurde, was das Zeug hielt: Und man war sehr erfinderisch dabei, die Tatsache, um was für ein Getränk es sich eigentlich handelte, zu verschleiern.

Die Methoden, die dafür verwendet wurden, neben dem Verkauf unter der Ladentheke heraus, waren zum Teil so genial wie skurril: Die wohl außergewöhnlichste Verkleidung des Absinth war sein Verkauf in Flaschen, in denen ursprünglich einmal Haarwasser verkauft worden war.
Während die einen ihren Absinth fleißig umettikettierten, ließen andere einfach den Wermut weg, und so entstanden die Anisettes, bei denen lediglich Anis und andere Kräuter destilliert wurden – diesen fehlte natürlich der besondere Grundbaustein des Absinth, der Wermut, trotzdem sind die Anisettes vor allem in Frankreich bis heute beliebt (und beinhalten inzwischen auch zum Teil wieder Wermut).

Heute kann man natürlich wieder völlig legal Absinthe bestellen – aber auch das eine oder andere verschleierte Produkt, dessen Ursprung ebenfalls im Absinthverbot liegt: So zum Beispiel die Blanches oder Bleues. Diese Absinthe wurden nicht eingefärbt, oder aber blau verfärbt, um die Tatsache zu verschleiern, dass auch in diesen Flaschen die grüne Fee wohnt – obwohl diese Tarnung heute nicht mehr nötig ist, hat sich diese Herstellungsweise zu einer eigenen Absinthkultur mit charakteristischem Aroma entwickelt.

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