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Autor: Andreas Mettler
Datum: 20.12.2010
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Die Geschichte der essbaren Perlen

Was ist so edel, dass man es nur mit einem Porzellanlöffel zum Mund führen darf? Was ist so wertvoll, dass man es grammweise kauft und jeden Bissen zu einem kulinarischen Ereignis macht? Der Kaviar. Der Königsrogen. Als Rogen bezeichnet man die reifen Eier aller weiblichen Fische, doch die Bezeichnung „Kaviar“ gebührt allein den Perlen der Störe. Man unterscheidet drei Arten: Beluga, Ossietra und Sevruga, wobei jede unterschiedliche Preise erzielt. Erstaunlich an der Geschichte des Kaviar ist die Tatsache, dass seine Laufbahn als Delikatesse erst im 19 Jahrhundert begann.

Zuvor war er ein unscheinbares Grundnahrungsmittel für Fischer am Kaspischen Meer, ein Essen für arme Leute. Da Kaviar leicht verderblich ist, war der Handel und Weiterverkauf dieser Ware in damaliger Zeit nahezu unmöglich. Umso erstaunlicher ist es bei einer so demütigen Vergangenheit, dass heute die Kilogrammpreise für Beluga bei mehreren Tausend Euro liegen. Der Import nach Deutschland ist in seit einigen Jahrzehnten rückläufig. Das liegt jedoch nicht am Geschmack der Deutschen. Der Grund dafür ist eher, dass die Binnenproduktion in den letzten Jahren recht erfolgreich war. Obwohl der Kaviarfisch nicht leicht zu halten ist, gelang die kontrollierte Aufzucht. Das ist eine sehr wichtige Arbeit, ganz besonders aus ökologischer Sicht, da die Zuchtbestände den Wildbestand „entlasten“ können. Das ist unbedingt erforderlich, denn Wilderei und Überfischung durch gewinnorientiertes und wenig nachhaltiges Fischen haben dem Stör ernsthaft zugesetzt. In den vergangenen Jahren gab es Bestrebungen Importstopps für Störeier einzuführen, um das Überleben der Art, und damit auch die in Maßen genossene Delikatesse für künftige Generationen zu sichern.

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