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Autor: H. Müller, Webdesign
Datum: 16.12.2009
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Der Brauch des Osterreitens in Lausitz

Alljährlich wird in der Lausitz ein sehr alter, sorbisch-katholischer Osterbrauch, das so genannte Osterreiten zelebriert. Es findet in der Gegend zwischen Wittichenau und Bautzen statt. Auf insgesamt 10 Prozessionszügen verkünden die Osterreiter die frohe Botschaft in sorbischer Sprache. Eine Ausnahme bildet dabei der Wittichenauer Zug, auf dem teilweise auch in Deutsch gesungen wird. Die Tradition des Osterreitens besteht seit 1541. Für die Teilnehmer ist es zu allen Zeiten eine außerordentlich große Ehre Osterreiter unterwegs zu sein. Selbst während der DDR-Jahre wurden einige Prozessionen durchgeführt, wenn auch in deutlich geringerem Umfang. Heute sind insgesamt wieder mehr als 1600 Pferde unterwegs.
Die Reiter tragen einen schwarzen Wrack, weiße Handschuhe und einen Zylinder. Die Pferde werden von den einzelnen Familien nach traditionellen, sehr alten Methoden hergerichtet. Ihre Mähnen werden geflochten oder mit Honig und Bier gestylt. Die Zaumzeuge wurden ebenfalls speziell für diesen Zweck angefertigt. Jeder Prozessionszug hat eine eigene Satteldecke und die mitreitenden Ortsgruppen eigene Symbole, die während der Prozession zur Schau gestellt werden. Der gesamte Aufwand wird von den Familien der Reiter gesponsert. Die Kosten dürften dabei nicht unerheblich sein. Man sollte kalkulieren, dass die Pferde teilweise aus bis zu 250 km Entfernung herangeschafft werden. Sie müssen dann eine Zeitlang unterhalten und an den Reiter gewöhnt werden. Auch Kleidung und Zaumzeug dürften es in sich haben.
Die Osterreiter reiten am Vormittag auf einer traditionellen Route zu einem Ort in der Umgebung. Sie Verweilen dort, bekommen ein Mittagessen oder einen kleinen Imbiss, von einer traditionell befreundeten Familie, und kehren am späten Nachmittag wieder in den Heimatort zurück. Die jeweiligen Prozessionszüge waren dann etwa 3 bis 9 Stunden unterwegs. Das Osterreiten ist ein Höhepunkt für viele tausend Besucher aus Nah und Fern.
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