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Autor: Dipl.phil. Kirsten Wegner
Datum: 09.11.2012
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Introvision und Akzeptanz- und Commitmenttherapie

ACT unterscheidet sich in einigen Dingen von der traditionellen Kognitiven Verhaltenstherapie, daher nennt man sie auch die "dritte Welle" der Verhaltenstherapien. ACT verkörpert ein neues Menschenbild in der Psychologie. Weder ist der Mensch nur ein kompliziertes Informationsverarbeitungssystem noch ein Wesen, daß Leid beenden kann, indem es seine Gedankeninhalte anpasst. ACT setzt voraus, daß der Mensch sowohl von seiner Umwelt geformt wird, als auch diese wiederum formt. Menschliches Leid, wie Ängste, Trauer, Wut etc. sind nicht zu vermeiden oder zu kontrollieren. Wir können aber unsere Handlungen beherrschen. ACT möchte daher keine Bewusstseinsinhalte umstrukturieren, sondern konzentriert sich auf die Aktivierung wertorientierten, beobachtbaren Verhaltens. Dabei benutzt sie eine Anzahl von Techniken, die das logische Denken in vielen Situationen zu verhindern sucht.
ACT vertritt die Auffassung, daß Sprache bzw. die Konfusion mit nicht zielführenden, handlungsfördernden Inhalten eine häufige Ursache für psychisches Leid ist.

Steven Hayes von der Universität Nevada entwickelte mit einigen Kolleginnen und Kollegen, ebenfalls Klinische Psychologen, die Akzeptanz- und Commitmenttherapie. Eigene Erfahrungen mit der erfolglosen Therapie von Angsterkrankungen durch die "klassische kognitive Verhaltenstherapie" brachte sie dazu, diese weiterzuentwickeln und eine neue Richtung zu geben.

Im Jahr 2011 gab dann Steven Hayes bekannt, daß diese Therapiemethode inzwischen in 50 wissenschaftlichen Studien weltweit auf seine Wirksamkeit hin untersucht und vom Amerikanischen Psychologenverband als empirisch gut gestützte Therapiemethode benannt wurde. Diesem voraus ging ein großes Engagement der Begründerinnen und Begründer der ACT, da ACT diametral dem entgegensteht, was der Klient/die Klientin und unsere Kultur gemeinhin erwarten - nämlich die schnelle Befreiung von „Symptomen“ und das Ändern oder die Kontrolle von Bewusstseinsinhalten.

Unsere Kultur sagt uns (und wir wollen es ja auch, weil aversive Gefühle und Gedanken lästig sind), daß wir negative Gefühle managen oder ganz vermeiden sollen.
Die ACT ist eine Therapie hin zum wertorientierten Handeln und Leben. Es geht um die Rückgewinnung der psychischen Flexibilität ohne die Verbindung zu den wesentlichen Merkmalen des Menschseins zu verlieren.

www.hilfe-bei-depression-und-angst.de.

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