Manche Menschen erblicken und erfühlen zum ersten Mal ein wirklich hochwertig verarbeitetes Möbelstück, welches gepolstert und nach allen Regeln der Kunst mit einem edlen Möbelstoff bezogen wurde, und fragen sich - Wie kommt der Stoff auf die Polstermöbel?
Ein Polstermöbelstück wird in mehreren aufwendigen und intensiven Arbeitsschritten hergestellt. In diesem Artikel wird erklärt, was nach der Herstellung des "Fasson" (der entgültigen Form des Möbelstücks) und der veredelung des Fasson passiert.
Wenn das Fasson mithilfe von Federn und der Polsterwatte fertiggestellt wurde, ist es noch "nackt". Das Gerüst des z.B. Sessels ist fertig, doch er ist noch nicht mit einem Stoff bezogen worden.
Zuerst sollte man das Möbelstück mit weißem Stoff vorher beziehen, um das Möbelstück schon formbar zu machen und die Langlebigkeit des eigentlichen Möbelstoffs zu erhöhen. Der Weißbezug wird in der Regel mit sog. "Nessel" ausgeführt, wobei Nessel einen aus Baumwolle bestehenden Stoff darstellt.
Um letztendlich den eigentlichen Möbelstoff zu beziehen, werden zwei grundlegende Befestigungstechniken unterschieden:
- Tackern/Nageln
- Nähen.
Die Entscheidung, welche Technik benutzt wird (beide gleichzeitig sind auch möglich), fällt je nach Möbelform aus. Die Rückfronten sowie Seitenteile des Möbelstücks werden normalerweise mit wattierter Spannpappe abgedeckt.
Erst jetzt tritt der eigentliche Möbelstoffbezug in Erscheinung und wird bezogen. An manchen Punkten oder Kanten müssen mehrere getrennte Stoffteile miteinander vernäht werden, um dies zu kaschieren bzw. zu verzieren werden diverse Accessoires eingesetzt. Bewährte Verzierungen sind Kordeln, Quasten und andere Posamenten.
Um Nagelungen sichtbar zu machen können Ziernägel, Borten oder Nieten, die in diversen Dessins und Materialien bzw. Farben verfügbar sind, zum Veredeln benutzt werden.
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